Acht Standorte für neue Kernkraftwerke vor britischem Unterhaus
Die britische Regierung hat am 23. Juni 2011 die von ihr überarbeiteten nationalen Energie-Planungsrichtlinien veröffentlicht, damit das Parlament sie beraten kann. Zuvor fand eine umfassende öffentliche Vernehmlassung statt, die zu über 2500 Stellungnahmen führte.
Laut dem Department of Energy and Climate Change (DECC) setzt der Entwurf der Energie-Planungsrichtlinien einen klaren Rahmen für die Entscheidungsfindung und zeigt die Notwendigkeit einer Investitionswelle in neue Energiequellen auf.
Die nationale Nuklear-Planungsrichtlinie nennt acht potenzielle Standorte im ganzen Land, die für den Bau neuer Kernkraftwerke bis 2025 geeignet sind. Es sind dies – wie bereits im Oktober 2010 bekannt gegeben – unverändert die bestehenden Standorte Bradwell in Essex, Hartlepool in Durham, Heysham in Lancashire, Hinkley Point in Somerset, Oldbury in Gloucestershire, Sellafield in Cumbria, Sizewell in Suffolk und Wylfa in Anglesey.
Massive Investitionen nötig
Charles Hendry, Minister of State for Energy, erklärte: «Rund ein Viertel der Stromerzeugungskapazitäten in Grossbritannien werden bis zum Ende dieses Jahrzehnts nicht mehr zur Verfügung stehen. Wir müssen diese mit sicherer, kohlenstoffarmer, bezahlbarer Energie ersetzen. Dazu sind Investitionen allein in die Stromerzeugung von mehr als GBP 100 Mrd. (CHF 134 Mrd.) nötig.» Dies bedeute, dass in diesem Jahrzehnt doppelt so viel in die Energieinfrastruktur investiert werden müsse wie in den letzten zehn Jahren. Hendry betonte: «Die Koalitionsregierung ist fest entschlossen, aus Grossbritannien einen wirklich attraktiven Markt für Investoren zu machen, um uns eine sichere, erschwingliche und kohlenstoffarme Energieversorgung zu ermöglichen. Die nationalen Planungsrichtlinien sind ein wichtiger Meilenstein dazu».
Das Parlament wird nun den Regierungsentwurf der nationalen Energie-Planungsrichtlinien beraten. Das Datum der Debatte steht noch nicht fest.
Quelle
M.A. nach DECC, Medienmitteilung, 23. Juni 2011