Geplatztes Stromabkommen: Langzeitbetrieb der Kernkraftwerke ist alternativlos
«Schweiz begibt sich ohne Kernenergie in einen energie- und klimapolitischen Blindflug»
Schweiz begibt sich ohne Kernenergie in einen energie- und klimapolitischen Blindflug»Nach dem Scheitern des EU-Rahmenabkommens und damit auch des Stromabkommens sieht auch das Nuklearforum Schweiz die Versorgungssicherheit mit Strom in der Schweiz massiv gefährdet. Kernenergie und der Langzeitbetrieb der Schweizer Kernkraftwerke sind nun alternativlos für eine sichere und klimafreundliche Stromversorgung der Schweiz.
Das Nuklearforum Schweiz teilt die Besorgnis der Schweizer Elektrizitätsbranche nach dem Ende der Verhandlungen des Bundesrats mit der EU über das Rahmenabkommen. Ohne Stromabkommen steigt das Risiko von kritischen Situationen im Schweizer Stromnetz. Es wird vermehrt Strom aus Wasserkraft zur Stabilisierung der Netze notwendig sein, der dann im Winter nicht zur Verfügung steht. «Die steigende Bedeutung der Kernenergie für die Bereitstellung der notwendigen Bandenergie in der Schweiz ist nicht mehr von der Hand zu weisen», so Hans-Ulrich Bigler, Präsident des Nuklearforums Schweiz.
Aber auch wegen der unsicher gewordenen, geplanten Stromimporte ist der Langzeitbetrieb der Schweizer Kernkraftwerke fundamental. Spätestens ab 2025 müssen die Nachbarländer der Schweiz mindestens 70% der grenzüberschreitenden Stromkapazitäten für den Handel zwischen EU-Mitgliedstaaten reservieren. Die Importkapazitäten der Schweiz werden deutlich reduziert, dabei sieht die Energiestrategie jedoch gerade ab 2035 Importe aus den Nachbarländern als wesentlichen Bestandteil der Stromversorgung vor. Im Jahresdurchschnitt sollen 2035 17 Prozent des Strombedarfs aus dem Ausland gedeckt werden, im Winterhalbjahr allerdings deutlich mehr. Erste Stimmen bringen bereits Gaskraftwerke als Lösungsoption in die Diskussion – deren CO2-Ausstoss rund 20 Mal höher ist als bei Kernkraftwerken.
«Angesichts dieser Ausgangslage begibt sich die Schweiz ohne Kernenergie in einen energie- und klimapolitischen Blindflug», unterstreicht Hans-Ulrich Bigler.
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