Die Schweiz steht vor der grossen Herausforderung, ihre Stromversorgung auch in Zukunft sicherzustellen. Im Februar 2007 hatte die Landesregierung ausdrücklich erklärt: «Der Bundesrat ist von der Notwendigkeit neuer Kernkraftwerke überzeugt.»
Die bis ins Jahr 2035 zu erwartende Versorgungslücke ist enorm. Sie entspricht fast der Hälfte der heutigen Stromproduktion – sofern der Stromverbrauch in den kommenden Jahren deutlich schwächer zunimmt als bisher. Sonst ist die Lücke noch bedeutend grösser.
Daran hat sich nach dem schwerwigenden Unfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi nichts geändert. Verändert haben sich nicht die Fakten, sondern die politische Diskussion über diese Fakten.
Die bis heute zuverlässige Stromversorgung ist ein äusserst wertvolles Gut. Strom ist für unsere Gesellschaft und Wirtschaft die Schlüsselenergie der Zukunft. Überstürzte Ausstiegsentscheide, deren Konsequenzen nicht sorgfältig geprüft worden sind, gefährden den Wohlstand unseres Landes.
Die Nutzung der Kernenergie bedeutet auch in Zukunft:
- hohe Versorgungssicherheit bei geringer Auslandsabhängigkeit
- im Verbund mit den erneuerbaren Energien eine umwelt- und klimaschonende Stromproduktion
- Wettbewerbsvorteile für die Wirtschaft dank berechenbarer Strompreise.
Wenn wir an all diesen Zielen festhalten wollen, bleibt die Kernenergie für die Schweiz auf absehbare Zeit unverzichtbar. Die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Kosten eines Ausstiegs sind enorm und es ist fraglich, ob die Bevölkerungsmehrheit diese Kosten an der Urne akzeptieren würde.
Vertrauen in die Energiepolitik entsteht dann, wenn die Optionen zuerst sorgfältig geprüft werden und erst danach entschieden wird. Aufgrund von geprüften Fakten, nicht von Emotionen.