2018: Stromverbrauch in der Schweiz um 1,4% gesunken
2018 hat die Schweiz 57,6 Mrd. kWh Strom verbraucht. Das ist 1,4% weniger als im Vorjahr. Die Landeserzeugung betrug nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen 63,5 Mrd. kWh. Der physikalische Stromexportüberschuss lag bei 1,6 Mrd. kWh.
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Der Landesverbrauch lag 2018 bei 61,9 Mrd. kWh. Nach Abzug der Übertragungs- und Verteilverluste von 4,3 Mrd. kWh ergibt sich ein Stromverbrauch von 57,6 Mrd. kWh. Das sind 1,4% oder 836 Millionen kWh (entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 167‘200 Haushalten) weniger als 2017 (58,5 Mrd. kWh). Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr betrugen -0,1% im ersten, -1,4% im zweiten, -2,0% im dritten und -2,3% im vierten Quartal 2018.
Das Bundesamt für Energie erklärte, dass der Stromverbrauch in der Schweiz sank, obwohl wichtige Einflussgrössen wie die Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung verbrauchssteigernd wirkten. Das BFE führt dies auf eine geringere Anzahl der Heizgradtage sowie auf Effizienzsteigerungen zurück.
- Wirtschaftsentwicklung: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nahm 2018 gemäss den ersten provisorischen Ergebnissen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) um 2,5% zu.
- Bevölkerungsentwicklung: Die Bevölkerung der Schweiz nahm 2018 gemäss den provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom 9. April 2019 um 0,7% zu.
- Witterung: 2018 nahmen die Heizgradtage gegenüber dem Vorjahr um 10,6% ab. Da in der Schweiz gegen 10% des Stromverbrauchs für das Heizen verwendet werden, wirkt diese Entwicklung stark verbrauchsdämpfend.
Inländische Elektrizitätsproduktion 2018
Die Elektrizitätsproduktion (Landeserzeugung) stieg 2018 um 9,9% auf 67,5 Mrd. kWh (2017: 61,5 Mrd. kWh). Nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 4,0 Mrd. kWh ergibt sich eine Nettoerzeugung von 63,5 Mrd. kWh. In allen vier Quartalen lag die Landeserzeugung über dem entsprechenden Vorjahreswert (+14,2%, +16,3%, +2,3%, +7,4%).
Die Wasserkraftanlagen (Laufkraftwerke und Speicherkraftwerke) produzierten 2,1% mehr Elektrizität als im Vorjahr (Laufkraftwerke +6,0%, Speicherkraftwerke -1,0%). Im Sommer 2018 stieg die Produktion der Wasserkraftwerke im Vergleich zum Vorjahr um 5,4% (Laufkraftwerke +5,6%, Speicherkraftwerke +5,2%), in den beiden Winterquartalen sank die Produktion um 2,2% (Laufkraftwerke +6,9%, Speicherkraftwerke -7,0%).
Die Stromproduktion der schweizerischen Kernkraftwerke stieg um 25,2% auf 24,4 Mrd. kWh (2017: 19,5 Mrd. kWh). Dies ist vor allem auf die Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks Beznau I (ganzjährig) sowie die höhere Verfügbarkeit des Kernkraftwerks Leibstadt zurückzuführen. 2018 lag die Verfügbarkeit des schweizerischen Kernkraftwerkparks bei 83,9% (2017: 67,1%).
An der gesamten Elektrizitätsproduktion waren die Wasserkraftwerke zu 55,4% (davon Laufkraftwerke 25,0%, Speicherkraftwerke 30,4%), die Kernkraftwerke zu 36,1% sowie die konventionell-thermischen und erneuerbaren Anlagen zu 8,5% beteiligt.
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Exportüberschuss im Jahr 2018
Bei physikalischen Importen von 31,0 Mrd. kWh und physikalischen Exporten von 32,6 Mrd. kWh ergab sich 2018 ein Exportüberschuss von 1,6 Mrd. kWh (2017: Importüberschuss von 5,6 Mrd. kWh). Der Erlös aus den handelsbasierten Stromexporten betrug gemäss den Angaben der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) CHF 2’067 Mio. (6,13 Rp./kWh). Für die handelsbasierten Stromimporte fielen Ausgaben von CHF 1’790 Mio. an (5,52 Rp./kWh). Somit ergab sich im Jahr 2018 für die Schweiz ein positiver Aussenhandelssaldo von CHF 277 Mio. (2017: negativer Aussenhandelssaldo von CF 217 Mio.).
Quelle
M.B. nach BFE, Medienmitteilung, 18. April 2019