Faktenblätter
In den Faktenblättern werden Fakten und Hintergründe zu aktuellen Kernenergiethemen kompakt und verständlich erklärt.
Professionelles Abfallmanagement: Fakten zum Schweizer Atommüll
«Atommüll ist eine unbeherrschbare Gefahr und die Mengen sind riesig.» In Diskussionen taucht diese Behauptung als Argument gegen die Kernenergie immer wieder auf. Wir bringen Fakten und zeigen, wie es wirklich ist.
Multimedia-Dossier: Praktikum bietet spannenden Einblick in die Kerntechnik
Axpo führt Pilotprojekt für Nuclear Engineering-Studierende durch
Der Schweizer Energiekonzern Axpo hat im Sommer 2023 erstmals ein wegweisendes Pilotprojekt gestartet, indem er zehn Praktikumsplätze für Studentinnen und Studenten des Studiengangs Nuclear Engineering anbot. Die Division Kernenergie von Axpo rechnet damit, dass in den kommenden fünf bis zehn Jahren zahlreiche Mitarbeitende in den Ruhestand gehen werden. Um zukünftige Lücken zu vermeiden, sucht Axpo aktiv nach neuen Talenten, die sie als zukünftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen möchte.
Small Modular Reactors (SMR) – vielfältige Entwicklungen mit neuer Dynamik
Während zurzeit die leistungsstarken und sehr sicheren Leichtwasserreaktoren der dritten Generation in Bau stehen, wächst das Interesse an kleinen, modularen Reaktoren.
Strom aus Kernfusion: Option für die Zukunft
Die Kernfusion ist die Energiequelle der Sonne und der Sterne. Wenn sie eines Tages in kommerziellen Kraftwerken nutzbar sein wird, steht der Menschheit eine praktisch unerschöpfliche, sichere und umweltfreundliche Energiequelle zur Verfügung. Um die grossen technischen Herausforderungen zu bewältigen, haben Europa, China, Indien, Japan, Russland, Südkorea und die USA beschlossen, gemeinsam in Südfrankreich den Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktor (Iter) zu bauen. Mit dieser Grossanlage soll die Machbarkeit eines Fusionskraftwerks gezeigt werden.
Stets sicher mit Strom versorgt – ein unschätzbarer Wert
Die sichere Stromversorgung ist eine zentrale Grundlage für den Wohlstand eines Landes. Zunehmende Elektromobiltät, wachsender Datenverkehr und der Ersatz fossiler Energien mit Strom machen sie umso wichtiger. Heute ist die Schweizer Stromproduktion bezüglich Versorgungssicherheit, Klima- und Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit an der Weltspitze. Der Verzicht auf die Kernenergie verschlechtert unsere Stromversorgung in allen drei Punkten.
Klimapolitik: Kernenergie ist Teil der Lösung
Die Schweizer Klimapolitik hat sich zum Ziel gesetzt, den Ausstoss von CO2 massiv zu reduzieren. Der Verzicht auf Erdgas und Erdöl geht aber nur mit dem Einbezug der Kernenergie. Sie ist derzeit die einzige CO2-arme Energiequelle, die das ökonomische und ökologische Potenzial hat, die grosse Stromnachfrage zu decken. Bekannte Vordenker und zahlreiche Länder setzen darum auf die umweltfreundliche und bei jedem Wetter verlässliche Kernenergie.
Entdeckungsreise Strahlung
Radioaktivität ist immer und überall – wir alle sind tagtäglich der Strahlung ausgesetzt und sogar unser Körper ist radioaktiv. Der grösste Teil der Strahlendosis in der Schweiz stammt aus natürlichen Quellen.
Ökobilanz der Kernenergie: umweltschonend und effizient
In der öffentlichen Diskussion wird oft der Begriff «Ökostrom» verwendet. Verstanden wird darunter in der Regel Strom aus erneuerbaren und CO2-armen Quellen wie Wasserkraft, Wind oder Sonne. Ausgeklammert wird dabei die Kernenergie. Zu Unrecht, wie umfassende wissenschaftliche Untersuchungen zeigen. Ein genauer Blick auf die Energie- und Umweltbilanzen von modernen Stromerzeugungssystemen zeigt, dass die Kernenergie heute zu einer der effizientesten und umweltschonendsten Energiequellen überhaupt geworden ist – übertroffen nur noch von der Wasserkraft.
Thorium als Kernbrennstoff - Potenzial für die Zukunft
Seit einiger Zeit wird auf internationaler Ebene wieder über Thorium als Kernbrennstoff diskutiert. Obwohl in der Frühzeit der Nukleartechnik zahlreiche Versuchsreaktoren mit Thorium gebaut wurden, setzte sich das Natururan als heute dominierender Kernbrennstoff durch. Gegenwärtig verfolgen vor allem Indien und China langfristig angelegte Reaktor-Entwicklungsprogramme zur Nutzung der enormen Energieressource, die im Thorium steckt. Die Zukunft wird zeigen, ob es gelingt, diese Ressource zur Deckung des Energiehungers der Menschheit einzusetzen.
Kernbrennstoff – Material mit besonderen Eigenschaften
Die Kernenergie verfügt über eine breite Vielfalt von langfristigen Optionen für eine nachhaltige Stromversorgung. Der Schlüssel liegt in den besonderen Eigenschaften des Kernbrennstoffs. Anders als bei der Verbrennung von Kohle, Öl oder Gas kann ausgedienter Kernbrennstoff aufgearbeitet und erneut zur Energiegewinnung eingesetzt werden. In der Nuklearwirtschaft ist Abfall nicht einfach Abfall – sondern gleichzeitig Rohstoff für die Energieversorgung künftiger Generationen.
Wirtschaftlichkeit der Kernenergie
«Kernenergie ist zu teuer und nicht wirtschaftlich.» Das ist einer der am häufigsten angebrachten Kritikpunkte gegen Kernkraftwerke. Wir gehen dieser Aussage auf den Grund.
Erdbebensicherheit von Kernkraftwerken
In Kernkraftwerken muss die Sicherheit jederzeit gewährleistet sein. Das gilt auch bei starken Erdbeben und ihren Folgewirkungen. Dieser Anforderung ist beim Bau der Schweizer Kernkraftwerke von Anfang an Rechnung getragen worden, obwohl sie alle in seismisch wenig gefährdeten Zonen liegen. Dennoch sind sie so gebaut worden, dass sie auch seltene, sehr starke Erdbeben überstehen können. Ihr Schutz wird laufend im Lichte neuer Erkenntnisse überprüft und verbessert. Aufgrund all dieser Vorkehrungen gehören unsere Kernkraftwerke zu den erdbebensichersten Bauten der Schweiz.
Stilllegung und Rückbau von Kernkraftwerken
Am Ende der Betriebsdauer wird ein Kernkraftwerk ausser Betrieb genommen und danach zurückgebaut, sodass das Gelände uneingeschränkt neu genutzt werden kann. Bei Stilllegung und Rückbau fallen radioaktive Abfälle an, die sachgerecht entsorgt werden. Die finanziellen Mittel für diese Arbeiten zahlen die Betreiber der Kernkraftwerke bereits während des Betriebs in zwei Fonds ein. Der weitaus grösste Teil des Abbruchmaterials ist jedoch nicht radioaktiv. Die Sicherheit wird von den Behörden überwacht und bleibt während des gesamten Rückbaus gewährleistet.
Nukleartechnik im Dienst von Gesundheit und Sicherheit
Radioaktive Stoffe und energiereiche Strahlung gibt es nicht nur in Kernkraftwerken. Im Hintergrund begleiten sie uns in zahlreichen alltäglichen Anwendungen: Sie sind unentbehrliche Helfer in der Medizin, bei den Kontrollen an Flughäfen, beim Herstellen umweltfreundlicher Materialien, beim Aufspüren von Umweltgiften oder bei den Qualitätskontrollen in der Industrie.
Der Nutzen der Kernenergie für Wirtschaft und Gesellschaft
Seit fast fünf Jahrzehnten nutzt die Schweiz die Kernenergie. Die hohen Erwartungen in diese Technologie wurden und werden weiterhin erfüllt: Sie liefert kostengünstig, umweltschonend und zuverlässig Strom für Wirtschaft und Gesellschaft. Strommangel, rauchende Kamine und unbezahlbare Stromrechnungen kennt die Schweizer Bevölkerung nur aus dem Ausland. Dieses Privileg verdanken wir nicht zuletzt der Nutzung der Kernenergie.
Kernkraftwerke der dritten Generation
In den vergangenen Jahrzehnten ist die Entwicklung fortgeschrittener Reaktortypen weltweit vorangetrieben worden. Heute werden auf dem Markt Reaktorsysteme angeboten, die höchsten Sicherheitsansprüchen genügen und zu wettbewerbsfähigen Preisen die Versorgungssicherheit beim Strom auch in Zukunft ermöglichen. Diese Kernkraftwerke der sogenannten dritten Generation bilden die Grundlage für die Neubauten der kommenden Jahre und Jahrzehnte.
Fake News und Mythen rund um die Kernenergie
Viele Behauptungen über die Kernenergie sind aus der Luft gegriffen oder weit übertrieben. Bei näherem Betrachten der Fakten platzen sie.
Finanzierung von Stilllegung und Entsorgung gesichert
Dank der konsequenten Anwendung des Verursacherprinzips hinterlassen die Kernkraftwerke den künftigen Generationen keine ungedeckten Checks. Sämtliche Kosten für die nukleare Entsorgung und den Rückbau der Anlagen sind im Strompreis inbegriffen. Die Betreiber der Kernkraftwerke bezahlen direkt alle heute anfallenden Kosten. Für die Zeit nach der Ausserbetriebnahme stellen sie die nötigen Mittel in behördlich überwachten Fonds sicher. Die Kosten werden periodisch neu berechnet und von unabhängigen Stellen überprüft.
Innovativer Reaktor mit Kugeln als Brennstoff
Wie alle Gebiete der Technik entwickelt sich auch die Nukleartechnik laufend weiter. So erlebt derzeit das bereits vor Jahrzehnten in Deutschland erprobte Konzept eines gasgekühlten Hochtemperatur-Kugelhaufenreaktors in China eine Wiedergeburt. Dieses innovative Reaktorsystem verbessert die bereits sehr hohe Sicherheit moderner Kernkraftwerke nochmals: Ein Unfall mit Kernschmelze ist aus naturgesetzlichen Gründen nicht möglich.
Sicherheit der Kernkraftwerke
Eine Schweizer Erfolgsgeschichte
Nukleare Sicherheit ist eine Daueraufgabe. Sie muss immer wieder kritisch hinterfragt und überprüft werden. Das ist der Kern der Schweizer Sicherheitskultur. Dank Vorsorge und Investitionen in Milliardenhöhe sind die Schweizer Kernkraftwerke heute sehr gut auf den weiteren Betrieb vorbereitet. Auch extreme Naturereignisse können sie ohne Gefährdung für die Bevölkerung und die Umwelt überstehen – die nötigen Schutzsysteme sind bereits vor Jahrzehnten eingebaut worden.
Zuverlässiger Langzeitbetrieb dank umsichtigem Alterungsmanagement
Die Schweizer Kernkraftwerke sind gut gerüstet, um auch in den nächsten Jahrzehnten ihren wichtigen Beitrag an eine verlässliche Stromversorgung wie auch an die klimapolitischen Ziele des Landes zu leisten. Beim Langzeitbetrieb kommt in der Schweiz ein international vorbildliches Alterungsmanagement zum Einsatz. Die Kernkraftwerke werden laufend nachgerüstet und periodisch auf ihre Sicherheit überprüft.
Uran – Ressource mit Zukunft
Uran ist der Rohstoff für den Betrieb der Kernkraftwerke. Die heute bekannten uranhaltigen Erzlagerstätten sind über die ganze Erde verteilt, und auch die Ozeane enthalten riesige Mengen dieses Elements. Je nach Preis und eingesetzter Reaktortechnik reichen die Uranreserven noch sehr lange, auch bei einem Ausbau der Kernenergie.