Sechste Kernkraftwerkseinheit Japans offiziell stillgelegt
Die japanische Kernkraftwerkseinheit Ikata-1 ist seit dem 10. Mai 2016 offiziell stillgelegt. Dies hat die Shikoku Electric Power Company bestätigt.
Die Druckwasserreaktoreinheit Ikata-1 (538 MW) ist die sechste Einheit Japans, die nach dem Reaktorunfall in Fukushima-Daiichi offiziell stillgelegt ist. Der Standort befindet sich auf der Halbinsel Sadamisaki in der Präfektur Ehime. Genkai-1 in der Präfektur Saga, Mihama-1 und -2 (Präfektur Fukui) sowie Tsuruga-1 (Präfektur Fukui) wurden am 27. April 2015 als endgültig stillgelegt erklärt. Drei Tage später folgte Shimane-1 (Präfektur Shimane).
Ikata-1 nahm 1977 den Betrieb auf. Die Einheit würde 2017 das Ende der bewilligten Laufzeit von 40 Jahren erreichen. Die Shikoku hätte zwar bei der Nuclear Regulatory Authority (NRA) eine Laufzeitverlängerung von 20 Jahren beantragen können. Das Unternehmen kam jedoch zum Schluss, dass sich die dazu verlangten Sicherheitsnachrüstungen wegen der relativ geringen Blockleistung wirtschaftlich nicht rechnen würden. Sie kündigte Mitte März 2015 an, dass sie Itaka-1 stilllegen werde. Die Stilllegungskosten für das rund 30 Jahre dauernde Projekt schätzt das Unternehmen auf JPY 40 Mrd. (CHF 355 Mio.).
Ende Juli soll Ikata-3 (PWR, 846 MW) wieder in Betrieb genommen werden. Die Zukunft von Ikata-2 (PWR, 538 MW) ist ungewiss.
Quelle
M.A. nach Shikoku, Medienmitteilung, 12. Mai 2016