Kurzschluss mit Brand in Bugey-3
Ein Brand im elektrischen Teil des 3. Bugey-KKW-Blockes am 31. Juli 1999 um 04 Uhr 38 hat ein Medienecho bis über die französischen Landesgrenzen hinaus erzeugt.
Ausgelöst wurde der Zwischenfall durch einen Erdschluss eines 6,6-kV-Kabels infolge verletzter und gealterter Kabelisolation. In der Folge hat zuerst ein Schutzschalter versagt und dann ist wegen Überspannung ein Kondensator eines Isolationsfehlerüberwachungsgerätes explodiert. Diese Explosion hat einen Schaltschrank einer 6,6-kV-Schiene zerstört und durch Ionisationswirkung einen Lichtbogen mit anschliessendem Brand ausgelöst. Dies geschah alles in Sekundenbruchteilen und führte nach Ausfalls der elektrischen Versorgung einer Primärpumpe zu einer Reaktorschnellabschaltung. Um spätestens 5 Uhr 45 waren die Brände von der Betriebswehr gelöscht worden. Piketts und Werksleitung waren alarmiert. Ab 6 Uhr wurden die Medien und ab 8 Uhr die Behörden von der Werksleitung informiert. Am 8. August waren sämtliche Schäden repariert und defektes Material durch neues ersetzt worden. Der Zwischenfall wurde provisorisch auf INES-Stufe 0 eingeordnet.
Trotz dieser tiefstmöglichen INES-Einstufung kann sich der Zwischenfall für Experten des Alterungsmanagement als interessant erweisen. Die Stichworte sind hier: Alterung von Kabel und periodische Prüfung elektrischer Schutzeinrichtungen.
Quelle
H.K. nach Angaben CNPE Bugey, 17. August 1999